Gesundheit & PflegeMedizinisches einfach erklärtMRT, CT oder Röntgen – wann wird was gemacht?

MRT, CT oder Röntgen – wann wird was gemacht?

Was du über die drei wichtigsten bildgebenden Verfahren wissen solltest – klar, einfach und mit Blick auf deinen Alltag.

Du sitzt beim Arzt, bekommst eine Überweisung und fragst dich: Warum eigentlich ein MRT und nicht einfach Röntgen? Oder was genau passiert beim CT? Für viele ist das ein Rätsel. Dabei ist es gar nicht so kompliziert. In diesem Artikel erkläre ich dir Schritt für Schritt die Unterschiede zwischen MRT, CT und Röntgen – und in welchen Situationen welches Verfahren angewendet wird. Und keine Sorge: Du brauchst kein Medizinlexikon – hier findest du alles einfach und verständlich erklärt.

Röntgen: Der Klassiker in der Diagnostik

Das Röntgenbild ist wahrscheinlich die bekannteste Methode, wenn es darum geht, einen Blick ins Innere des Körpers zu werfen. Schon seit über 100 Jahren hilft das Verfahren Ärztinnen und Ärzten dabei, Knochenbrüche, Lungenerkrankungen oder Zahnschäden zu erkennen.

 

Beim Röntgen werden sogenannte Röntgenstrahlen – eine Art energiereiche elektromagnetische Strahlung – durch den Körper geschickt. Dabei entsteht ein Bild, das zeigt, welche Bereiche des Körpers viel Strahlung durchlassen (z. B. Luft) und welche wenig (z. B. Knochen). Deshalb erscheinen Knochen weiß, Luft schwarz und alles dazwischen in Grautönen.

Wann wird Röntgen eingesetzt?

Röntgen kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn schnelle, einfache Bilder gebraucht werden, zum Beispiel bei:

  • Knochenbrüchen oder Verdacht auf Fraktur
  • Gelenkverschleiß (Arthrose)
  • Lungenentzündung oder Tumoren in der Lunge
  • Zahnaufnahmen beim Zahnarzt
  • Kontrolle von Knochenheilung nach Operationen

Vor- und Nachteile von Röntgen

Vorteile:

  • Schnell verfügbar und kostengünstig
  • Geringe Strahlenbelastung im Vergleich zum CT
  • Ideal für Knochen- und Lungenaufnahmen

Nachteile:

  • Nur zweidimensionale Bilder
  • Weichteile wie Muskeln, Sehnen und Bänder kaum erkennbar

CT: Computertomographie für mehr Details

Das CT, kurz für Computertomographie, ist ein Verfahren, das ebenfalls mit Röntgenstrahlen arbeitet – aber auf raffiniertere Weise. Dabei kreist die Röntgenröhre um deinen Körper und erstellt viele Querschnittsbilder, die ein Computer zu einem detaillierten 3D-Bild zusammensetzt.

CTs liefern deutlich genauere und tiefere Einblicke – etwa bei Verletzungen im Inneren des Körpers oder wenn rasch eine Diagnose gestellt werden muss.

Typische Einsatzgebiete:

  • Akute Kopfverletzungen, Verdacht auf Schlaganfall
  • Tumordiagnostik (z. B. Leber, Lunge, Bauchraum)
  • Bauchschmerzen unbekannter Ursache (z. B. Entzündungen, Nierensteine)
  • Lungenembolien, Aneurysmen oder Gefäßverengungen
  • Traumata und Verkehrsunfälle mit inneren Verletzungen

Vorteile des CT:

  • Sehr schnelle Untersuchung (oft unter 5 Minuten)
  • Hohe Auflösung für Knochen, Organe, Blutgefäße
  • Ermöglicht 3D-Darstellungen von Körperstrukturen

Nachteile:

  • Deutlich höhere Strahlenbelastung als beim Röntgen
  • Kontrastmittel kann erforderlich sein, z. B. zur Gefäßdarstellung
  • Für Kinder und Schwangere meist ungeeignet

MRT: Ganz ohne Strahlung – dafür mit Magnetkraft

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein echtes Hightech-Verfahren. Sie kommt ganz ohne Strahlen aus und funktioniert mit starken Magnetfeldern und Radiowellen. Damit können besonders gut Weichteile dargestellt werden – also alles, was nicht Knochen ist.

Wann wird MRT eingesetzt?

  • Verletzungen oder Erkrankungen an Gelenken (z. B. Meniskus, Bänder)
  • Veränderungen im Gehirn oder Rückenmark (z. B. MS, Tumoren, Schlaganfälle)
  • Bandscheibenvorfälle, Rückenschmerzen
  • Herz- oder Gefäßuntersuchungen ohne Strahlung
  • Organe wie Leber, Gebärmutter oder Prostata

Vorteile:

  • Keine Strahlenbelastung
  • Besonders gute Darstellung von Weichteilen, Nerven und Organen
  • Besser geeignet für junge Menschen, Kinder und Schwangere

Nachteile:

  • Untersuchung dauert länger (20–60 Minuten)
  • Enge, laute Röhre – nicht für jeden angenehm
  • Implantate können die Durchführung unmöglich machen

Was genau passiert bei der Untersuchung?

Die Vorbereitung und der Ablauf unterscheiden sich je nach Verfahren deutlich. Hier ein Überblick, damit du weißt, was dich erwartet:

Beim Röntgen:

  • Du wirst kurz positioniert
  • Aufnahme erfolgt innerhalb von Sekunden
  • Kein Kontrastmittel nötig
  • Du kannst meist sofort wieder gehen

Beim CT:

  • Du liegst auf einer Liege, die durch ein ringförmiges Gerät fährt
  • Eventuell wird dir ein Kontrastmittel in die Vene gespritzt
  • Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten

Beim MRT:

  • Du wirst auf einer Liege langsam in die Röhre gefahren
  • Du bekommst Kopfhörer wegen der lauten Klopfgeräusche
  • Wichtig: still liegen bleiben
  • Eventuell wird ein Kontrastmittel verabreicht (z. B. Gadolinium)

Unterschiede im Alltag: Wann wird was gemacht?

Stell dir vor, du hast Rückenschmerzen. Dann wird wahrscheinlich ein MRT verordnet, weil man damit Bandscheiben und Nerven sieht. Hast du aber nach einem Sturz Schmerzen im Bein, reicht oft ein Röntgenbild. Kommt es zu plötzlichen, starken Bauchschmerzen, kann ein CT helfen, rasch die Ursache zu finden – z. B. Blinddarmentzündung oder Nierenstein.

Auch für Ärztinnen und Ärzte gilt: Sie wählen das Verfahren, das am meisten Informationen bringt – mit dem geringsten Risiko und Aufwand. Dazu kommen Erfahrungswerte, Verfügbarkeit der Geräte und natürlich auch deine persönliche Vorgeschichte.

Häufige Fragen – offen und ehrlich beantwortet

Was ist besser: CT oder MRT? Keines ist besser – jedes ist anders. CT ist schneller, MRT zeigt mehr Details bei Weichteilen.

Wie gefährlich ist die Strahlung? Beim Röntgen und CT ist sie kontrolliert und in kleinen Mengen. MRT hat gar keine Strahlung.

Was ist mit Platzangst im MRT? Sag es vorher! Es gibt Geräte mit offener Bauweise oder die Möglichkeit für Beruhigungsmittel.

Wird ein Kontrastmittel gefährlich? Nur sehr selten. Sag vorher, wenn du Allergien oder Nierenerkrankungen hast.

Was darf ich essen oder trinken? Kommt auf die Untersuchung an. Oft musst du nüchtern sein – vorher klären!

Vorbereitung: Was du tun kannst

  • Metall ablegen (Schmuck, Uhren, Gürtel)
  • Bequeme Kleidung tragen
  • Vorher zur Toilette gehen (MRT dauert länger)
  • Keine Angst haben – du bist gut betreut
  • Fragen stellen – du hast ein Recht darauf

Risiken und Nebenwirkungen – realistisch betrachtet

Die Risiken sind gering – aber da. Strahlung ist beim CT höher als beim Röntgen, doch moderne Geräte nutzen sie gezielt. MRT ist strahlungsfrei, dafür manchmal belastend durch Enge, Lärm oder lange Dauer.

Kontrastmittel können zu Reaktionen führen. Diese sind aber meist harmlos (z. B. Wärmegefühl). In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen – daher vorher informieren!

Wenn du einen Herzschrittmacher hast, ist MRT möglicherweise tabu. Sag das unbedingt vor der Untersuchung.

Fazit: Gut informiert ist halb untersucht

Wenn du weißt, wie MRT, CT und Röntgen funktionieren, fühlst du dich sicherer und kannst deine Behandlung besser mitgestalten. Du musst keine Angst vor den Geräten haben – und auch nicht vor den Fragen, die dir gestellt werden.

 

Wichtig ist: Du darfst immer nachfragen. Du darfst um Aufklärung bitten. Und du darfst mitreden, wenn es um deine Gesundheit geht.

Denn wer gut informiert ist, hat weniger Angst – und das hilft oft schon mehr, als du denkst.

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