Rente – das klingt für viele erstmal nach Ankommen, nach Entschleunigung, nach verdienter Ruhe. Aber Hand aufs Herz: Reicht Deine Rente wirklich aus, um Dir all das zu gönnen, was Du im Alltag brauchst – und was Dir Freude macht? Bei mir war die Antwort zunächst ein vorsichtiges „Nein“. Deshalb habe ich mich auf den Weg gemacht, meine Rente auf entspannte, aber legale Weise aufzubessern. Und ich kann Dir sagen: Es ist nicht nur möglich – es kann sogar richtig Spaß machen!
In diesem Artikel nehme ich Dich mit in meinen Alltag und zeige Dir, welche Möglichkeiten es gibt, die Rente aufzubessern, ohne sich zu überfordern – und ohne in rechtliche oder finanzielle Fallen zu tappen. Vielleicht ist ja auch etwas für Dich dabei. Denn: Jede von uns hat Stärken, Interessen und Möglichkeiten, die sich in bare Münze verwandeln lassen – wenn man weiß, wie.
Warum ich meine Rente aufbessern wollte
Als mein Rentenbescheid kam, war ich erstmal geschockt. All die Jahre gearbeitet – und jetzt das? Natürlich wusste ich, dass die gesetzliche Rente nicht üppig ausfällt, aber so wenig hatte ich dann doch nicht erwartet. Ich wollte nicht jeden Cent zweimal umdrehen, sondern weiterhin das Leben genießen: mal ins Café gehen, die Enkel mit kleinen Geschenken überraschen, einen Ausflug machen oder einfach spontan Blumen kaufen.
Ich habe mir deshalb ganz bewusst die Frage gestellt: Wie kann ich meine Rente aufbessern – ohne Stress, ohne schlechtes Gewissen, ganz legal und mit Freude? Die Antwort lag nicht in einem großen Nebenjob oder in komplizierten Investitionen, sondern in vielen kleinen Bausteinen, die sich wunderbar miteinander kombinieren lassen. Und vor allem in Ideen, die zu mir passen – zu meinem Leben, meiner Gesundheit, meinem Rhythmus.
Baustein 1: Ein Minijob, der mir wirklich Spaß macht
Ich habe nicht irgendetwas gesucht – sondern mir überlegt: Was kann ich gut? Was macht mir Freude? Ich liebe Bücher und Menschen – also habe ich mich in der Stadtteilbibliothek beworben. Zwei Vormittage pro Woche, 520 Euro im Monat. Das ist für mich perfekt.
Ein Minijob hat viele Vorteile:
- Er bleibt unter der Hinzuverdienstgrenze (falls Du noch nicht die Regelaltersgrenze erreicht hast)
- Er ist in der Regel steuerfrei
- Die Sozialabgaben sind minimal oder entfallen komplett
- Und: Du bleibst aktiv und unter Menschen
Wichtig: Du solltest den Job bei der Rentenversicherung melden – und bei der Minijob-Zentrale korrekt anmelden lassen. So bist Du rechtlich auf der sicheren Seite. Übrigens: Auch viele Senioreneinrichtungen, Schulen, Museen oder kleine Unternehmen suchen immer wieder freundliche Unterstützung. Ob als Lesepatin, in der Telefonzentrale oder im Empfang – oft reichen wenige Stunden in der Woche für ein gutes Taschengeld.
Baustein 2: Hobbys zu Geld machen – ganz entspannt von Zuhause
Ich liebe es, zu nähen. Früher habe ich für meine Kinder genäht, heute für meine Enkel. Und jetzt auch für andere. Ich biete selbstgemachte Kinderkleidung und Accessoires online an – über Etsy und ab und zu auch auf kleinen Märkten.
Natürlich muss man ein Kleingewerbe anmelden, aber das ist kein Hexenwerk. Es gibt Freibeträge und einfache Regelungen für sogenannte „Kleinunternehmer“. Und das Beste: Ich mache das in meinem Tempo. Mal mehr, mal weniger – je nachdem, wie ich Lust habe.
Was viele Rentnerinnen gut können und daraus machen könnten:
- Stricken, Häkeln, Nähen
- Kochen und Einmachen (z. B. Marmelade, Liköre)
- Basteln und Dekorieren
- Fotografieren und Postkarten gestalten
- Texte schreiben (z. B. für Blogs oder Zeitschriften)
Auch kleine Kurse im privaten Rahmen oder über Volkshochschulen sind eine wunderbare Möglichkeit. Ich habe z. B. einmal monatlich einen „Nähabend für Anfängerinnen“ angeboten – mit Tee, Lachen und ganz viel Herz.
Baustein 3: Auf Plattformen aktiv sein – bequem vom Sofa aus
Ich hätte früher nie gedacht, dass ich mal mit dem Laptop auf dem Schoß Geld verdienen würde. Aber inzwischen habe ich einige Online-Plattformen entdeckt, die seriös sind und kleine Beträge bringen. Kein Reichtum, aber ein netter Zusatz.
Was ich ausprobiert habe:
- Umfragen ausfüllen (z. B. bei Meinungsstudien oder YouGov)
- Produkttests mitmachen – mit kostenlosen Proben oder kleinen Prämien
- Cashback-Aktionen nutzen – z. B. für Lebensmittel oder Drogerieartikel
- Kassenbons scannen über Apps (z. B. Marktguru)
- Punkte sammeln durch App-Nutzung und Einkaufsvorgänge (z. B. Payback, DeutschlandCard)
Das ist nichts für jeden Tag – aber wenn ich abends ohnehin Fernsehen schaue oder auf dem Balkon sitze, geht das nebenbei. Und mit der Zeit sammelt sich da einiges an – sei es in Form von Gutscheinen, Rabatten oder sogar Bargeld.
Baustein 4: Ausmisten und Verkaufen – Platz schaffen, Kasse klingeln lassen
Ich habe festgestellt, dass ich viele Dinge besitze, die ich nicht mehr brauche – aber andere sehr wohl. Über eBay Kleinanzeigen, Vinted und Co. habe ich einiges verkauft: Kleidung, Bücher, Deko, Haushaltsgeräte. Und jedes Teil, das geht, macht nicht nur den Schrank leerer, sondern auch das Konto ein kleines bisschen voller.
Das bringt:
- Platz und Ordnung
- Ein gutes Gefühl
- Und: echtes Geld – steuerfrei, solange es sich um privaten Verkauf handelt
Tipp: Wenn Du regelmäßig verkaufst, informiere Dich über die neuen Regeln zur Plattformmeldung (z. B. ab 30 Verkäufen pro Jahr oder einem Umsatz von 2.000 Euro). In der Regel betrifft das aber nur sehr aktive Verkäufer. Für Gelegenheitsverkäufe bleibt alles unkompliziert.
Ich habe mir übrigens ein festes Ritual eingerichtet: Einmal im Monat wird eine Kiste aus dem Keller geholt, durchgesehen und sortiert – und oft finde ich Dinge, die ich schon vergessen hatte. Nostalgisch und lukrativ zugleich.
Baustein 5: Vermieten – mehr als nur Airbnb
Ich wohne allein in einer 3-Zimmer-Wohnung. Mein Gästezimmer steht oft leer. Also vermiete ich es gelegentlich an Reisende, Messebesucher oder auch Bekannte. Über Plattformen wie Airbnb oder direkt über das Schwarze Brett in der Nachbarschaft.
Auch hier gilt: Es muss versteuert werden, aber es gibt hohe Freibeträge. Und: Es lohnt sich. In einem Monat mit zwei Wochenendgästen habe ich fast 300 Euro zusätzlich eingenommen. Ich habe mir klare Regeln gemacht, biete keine Verpflegung an, lasse mir alles im Voraus zahlen – und fühle mich sicher dabei.
Alternative Ideen:
- Garage oder Stellplatz vermieten
- Kellerraum untervermieten
- Mitbewohnerin auf Zeit aufnehmen
- Werkstatt oder Gartenanteil vermieten – für junge Leute ohne Platz
Gerade in Großstädten oder Unistädten sind solche Angebote gefragt – und oft auch von jungen Menschen sehr geschätzt, die dankbar für ein bezahlbares Zimmer mit nettem Kontakt sind.
Baustein 6: Mit Senioren-Expertise punkten
Ich bin fit, ich habe Lebenserfahrung – und ich habe etwas zu sagen. Deshalb habe ich mich bei einem lokalen Bildungsträger als Gastdozentin gemeldet. Ich halte kleinere Vorträge zu Alltagsorganisation im Ruhestand und digitalen Grundkenntnissen für Seniorinnen. Das bringt zwar keine Reichtümer, aber Anerkennung, Freude – und ein Honorar.
Andere Ideen:
- Nachhilfe geben (Sprachen, Mathe, Musik)
- Leih-Oma werden – für Familien mit Engpässen
- Schreibpatenschaften in Schulen übernehmen
- Vorlesepatin in Bibliotheken oder Kitas
- Seniorenhilfe im Alltag anbieten (z. B. Einkäufe, Behördengänge, Technik erklären)
Manche Kommunen bieten sogar kleine Aufwandsentschädigungen für freiwillige Helferinnen an. Und oft entwickeln sich daraus feste, freundschaftliche Kontakte, die weit über das Finanzielle hinausgehen.
Baustein 7: Geld sparen heißt auch Geld haben
Nicht nur mehr Geld verdienen – sondern auch weniger ausgeben, das war mein Motto. Ich habe gelernt, genauer hinzuschauen:
- Stromanbieter wechseln – über 200 Euro im Jahr gespart
- Krankenkasse vergleichen – Beiträge prüfen und Bonusprogramme nutzen
- Rentnertarife nutzen: ÖPNV, Museen, Theater, Bäder, Kurse
- Haushaltsbuch führen – bewusster konsumieren
- Eigenmarken kaufen statt teure Marken
- Über Rabattaktionen und Apps gezielt einkaufen
Was ich nicht mehr mache:
- Unbedacht Angebote annehmen
- Verträge blind verlängern
- Dinge kaufen, die ich nicht wirklich brauche
Ich nutze jetzt bewusst Wochenangebote, plane meine Einkäufe, habe ein paar Lieblingsseiten für Gutscheine gespeichert – und freue mich über jedes Schnäppchen, das trotzdem Qualität bietet. Sparen ist keine Einschränkung, sondern eine clevere Entscheidung.
Mein persönliches Fazit
Ich habe meine Rente nicht verdoppelt – aber ich habe sie spürbar aufgebessert. Ich lebe entspannter, selbstbestimmter und sogar ein Stückchen zufriedener. Denn ich weiß: Ich kann aktiv etwas tun. Und das auf meine Weise. Ich fühle mich gebraucht, ich bin kreativ, und ich habe wieder mehr Möglichkeiten im Alltag.
Mein wichtigster Tipp an Dich:
Mach Dir keinen Druck. Mach es in Deinem Tempo. Und such Dir nur das aus, was wirklich zu Dir passt.
Denn genau das ist das Schöne im Ruhestand: Du entscheidest. Ob Du 50 Euro extra im Monat brauchst oder 500 – es gibt Wege. Und sie dürfen leicht sein. Und legal. Und voller Lebensfreude.
Wenn Du neugierig bist, dann fang klein an. Vielleicht mit einer Umfrage, einer Marmeladenidee oder einem Gespräch mit Deiner Krankenkasse. Jeder Schritt zählt – und oft ergeben sich ganz neue Türen, wenn man den ersten öffnet.